Der Mars hat die Menschen schon immer in seinen Bann gezogen. Vielleicht lag es an seiner etwas rötlichen Färbung, die mancherorts mit bloßem Auge zu sehen ist und die Menschen an die Farbe des Blutes erinnerte. Daher sahen zum Beispiel die Alten Griechen in Mars den Gott des „schrecklichen Krieges, des Blutbades und Massakers“ Ares, der später bei den Römern eben Mars hieß.
Unser heutiges Interesse an dem Roten Planeten gründet auf etwas anderen Kriterien. Zunächst einmal ist der Mars als unser Nachbarplanet dann, wenn er uns am nächsten kommt, nur ungefähr 0,4 AE (Astronomische Einheiten) von uns entfernt. Anders als unser Mond besitzt Mars eine dünne Atmosphäre, die zum größten Teil aus „harmlosem“ Kohlenstoffdioxid besteht und auf seiner Oberfläche einen kleinen Luftdruck von nur 0,006 bar entfaltet. Zwar bietet diese dünne Gashülle einen gewissen Schutz gegen die Weltraumkälte, aber es entwickeln sich darin immer wieder enorme, lang anhaltende Sand- und Staubstürme, die vor allem bemannte Marsmissionen ziemlich risikoreich erscheinen lassen.
Gab es einst Leben auf dem Mars?

Dennoch können wir heute davon ausgehen, dass es auf dem Mars einst flüssiges Wasser und damit sehr wahrscheinlich Leben gab. Es gibt eine durchaus realistische Wahrscheinlichkeit dafür, dass sich Reste des Wassers zum Beispiel noch in Kavernen unter der Marsoberfläche befinden, was einen enormen Vorteil darstellen würde mit Blick auf eine spätere Errichtung von bemannten Marsstationen auf oder unter der Oberfläche.
Die rötliche Farbe des Marsbodens ist natürlich keine Blutlache, sondern sie resultiert aus oxidierten, eisenhaltigen Mineralen, was uns zeigt, dass die Marsatmosphäre einst beachtliche Mengen an Sauerstoff enthalten haben muss. Doch außer billigem Eisen ist davon auszugehen, dass der Mars, genauso wie unser Mond, unendliche Mengen anderer, wertvoller Metalle und Halbmetalle zu bieten hat. Der Mars ist daher nicht nur wissenschaftlich, sondern auch wirtschaftlich eine unerschöpfliche Quelle.
Wichtige Kennwerte des Mars
Unser Nachbarplanet ist die Nummer 4 im Sonnensystem und gut 50 Prozent weiter von der Sonne entfernt als die Erde, wobei seine Umlaufbahn leicht elliptisch ist. Ein Marsjahr dauert knapp 687 Tage. Seine Orbithalgeschwindigkeit ist mit gut 24 km/s langsamer als die der Erde (knapp 30 km/s). Zu jenen Zeiten, wenn die Erde auf ihrer Innenbahn den Mars überholt, beträgt der Abstand beider Planeten nur noch 37 Prozent des Abstandes Erde-Sonne (AE). Astronomie Begriffe hier erklären lassen.
Wie die Erde ist der Mars etwas abgeflacht, sein Äquator-Durchmesser beträgt circa 6.792 km, von Nord- zu Südpol misst der Planet 6.752 km (mittlerer Erd-Durchmesser zum Vergleich: 12.742 km). Man müsste fast zehn Planeten vom Kaliber des Mars zusammenbacken, um die Masse der Erde zu generieren. Während auf der Erdoberfläche die Gravitationsbeschleunigung bekanntlich 9,81 m/s2 beträgt, sind es auf dem Marsboden nur 3,69 m/s2, das heißt, ein 90 kg schwerer Mann würde dort nur noch knapp 34 kg auf die Waage bringen.
Unseren Tagesrhythmus müssten wir auf dem Mars nicht großartig umstellen, denn der Planet dreht sich in 24 Stunden und 37 Minuten einmal um seine Achse, die eine Neigung gegen die Ekliptik-Normale von knapp 25,2 Grad aufweist, also noch 1,7 Grad geneigter ist als die Drehachse der Erde. Für unseren Planeten würde eine größere Schrägstellung noch mehr Wettergeschehen bedeuten.
Für einen Besuch des Mars sind die Eigenschaften seiner Atmosphäre von sehr großer Bedeutung. Der Luftdruck beträgt an der Oberfläche nur 0,006 bar. Um ein Gefühl dafür zu kriegen, müsste man auf der Erde schon hoch hinaus, ungefähr 35 km. Die Temperatur kann tagsüber in Äquatornähe angenehme 20 Grad Celsius erreichen. Doch nachts sollte man auf dem Mars unbedingt „alle Pflanzen reinnehmen“, denn da gehts runter bis -153 Grad Celsius. Kommen wir abschließend noch zur chemischen Zusammensetzung der Atmosphäre (Angaben in Prozent):
- Kohlenstoffdioxid (CO2) – 95,3
- Stickstoff (N2) – 2,7
- Argon (Ar) – 1,6
- Sauerstoff (O2) – 0,13
- Kohlenmonoxid (CO) – 0,08
- Wasser (H2O) – 0,02
Der Wasserdampf in der Marsatmosphäre lässt hoffen, dass auf der Oberfläche grundsätzlich Wassereis zu finden sein müsste, was für spätere bemannte Marsstationen von immenser Bedeutung sein wird.
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